Einige Leserinnen und Leser haben es bestimmt gemerkt: In meinen Romanen kommt ab und zu etwas Gutes auf den Tisch. Vor allem in
»Festtagsgäste« (logisch, die Handlung spielt zu Weihnachten), aber leckere Marmelade und Apfelkuchen gibt es auch
in »Taktgefühle«. In dieser Rubrik stelle ich die Rezepte ein - es kommt immer mal wieder eins hinzu.
Nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den USA oder Kroatien. Die neuesten stammen aus »Schwesternzeiten«, meinem vierten Roman.
Schlemmen wie am Mittelmeer – das klappt auch in unseren Breitengraden. Hackfleisch gibt’s in jedem Supermarkt. Wer mag, kann Lammfleisch vom Metzger durch den Wolf drehen. Die Variante »halb vom Rind und halb vom Schwein« schmeckt aber ebenso gut, ist preiswerter und leichter zu bekommen. Hauptsache, Koch oder Köchin nehmen sich etwas Zeit für die Vorbereitung. Einfach in die Pfanne hauen ist nicht …
Zutaten für etwa 15 Ćevapčići:
750 g Hack (Rind/Schwein, Lamm oder auch Hammel)
2 TL Paprika Edelsüß
1 TL Paprika rosenscharf
1 TL frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
150 g Zwiebeln
1/2 TL Natron
1 EL Olivenöl
2 bis 3 Knoblauchzehen
Zubereitung:
Die Zwiebeln fein hacken und zusammen mit dem Hackfleisch, den Gewürzen, dem Natron und dem Öl in eine Schüssel geben. Den Knoblauch frisch dazu pressen. Nun wird die Masse gute zehn Minuten geknetet: Entweder mit den Händen (muss nicht sein), mit der Küchenmaschine oder den Knethaken des Handmixers. Je länger das dauert, desto feiner wird hinterher die Konsistenz und umso besser schmeckt’s.
Dann werden daraus zehn Zentimeter lange »Würste« geformt, die ungefähr zwei Zentimeter dick sein sollten. Faustregel: etwa so viel Hack nehmen, dass die Masse wie ein dickes Hühnerei aussieht. Alle Röllchen auf zwei bis drei Teller verteilen, mit Klarsichtfolie abdecken und für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank stellen: dorthin, wo es am kältesten ist, also unten und direkt über dem Gemüsefach.
Zu guter Letzt eine Pfanne mit Antihaft-Beschichtung mindestens zwei Zentimeter hoch mit Olivenöl füllen und die Hackfleisch-Würstchen etwa acht Minuten lang braten und dabei wenden.
Djuvec-Reis für sechs Personen
Zutaten:
375 g losen Reis
3 dicke Zwiebeln
1 bis 2 Knoblauchzehen
3 rote Paprika
2 EL Ajvar (Glas)
1 Prise Salz
4 EL Olivenöl
750 stückige Tomaten (Dose)
Zubereitung:
Zuerst den Reis nach Packungsanweisung mit etwas Salz im Kochtopf garen. In der Zwischenzeit Zwiebeln und Knoblauch hacken, die Paprika waschen und fein würfeln und alles in einer Pfanne mit Öl anrösten. Die gehackten Tomaten zufügen. Etwa zehn Minuten köcheln lassen und mit dem Ajvar unter den fertig gekochten Reis mischen. Alles mit Salz und Pfeffer würzen – fertig!
Übrigens: Die »Knoblauchfahne« lässt sich mit einem Teelöffel Honig nach dem Essen leicht verhindern!
Paprenjaci heißen kroatische Kekse, die lange haltbar sind und deshalb von den Fischern gern als Proviant mit aufs Meer genommen wurden. Der Geschmack erinnert an weihnachtliche Lebkuchen – jedenfalls, wenn man auf den schwarzen Pfeffer verzichtet, wie es auf Hvar üblich ist. In allen anderen Landesteilen gehört der Pfeffer dazu. Mir ist das etwas zu scharf: Statt eines Teelöffels Pfeffer nehme ich nur einen halben und dafür lieber zusätzlich einen halben Teelöffel Kardamom. In den Souvenirshops an der Adria haben die Kekse auch keine Schokoladenglasur … ist aber lecker! Hannah und vor allem Merle würden sie bestimmt schmecken.
Zutaten für etwa 25 Paprenjaci
500 g Mehl
220 fein gemahlene Walnusskerne
120 g Butter
1 EL Schweineschmalz
120 g Honig
120 g Zucker
1 1/2 TL Zimt
1/2 TL frisch geriebenen schwarzen Pfeffer
1/2 TL Kardamom
1 halbe abgeriebene Zitronenschale
1 Ei
Zubereitung:
Butter und Schmalz mit den Quirlen des Handmixers verschlagen und den Zucker zufügen, bis eine gebundene Masse
entsteht. In einer separaten Schale das Ei schaumig rühren, Honig erwärmen, damit er flüssig wird, und zusammen mit den gemahlenen Walnüssen und der Zitronenschale zum Ei geben. Mit der
Zucker-Butter-Masse vermengen. Dann das Mehl mit den Gewürzen mischen und darüber sieben. Den Teig gründlich mit den Händen kneten – das dauert mindestens zehn Minuten, eher länger. Zum Schluss
entsteht ein fester Block, der wenigstens für eine Stunde ruhen muss. Noch besser: In Haushaltsfolie wickeln, über Nacht in den Kühlschrank legen und am nächsten Tag weiterverarbeiten.
Dafür zwei Gefrierbeutel auseinanderschneiden, ein Stück Teig dazwischen legen und zunächst mit den Händen
flachdrücken. Vorsichtig mit dem Nudelholz glätten und die entstehenden Risse wieder mit den Händen zusammenfügen, bis der Teig einen knappen Zentimeter dick ist. Mit einem Glas (ca. sieben
Zentimeter Durchmesser) Kreise ausstechen. Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen, drei Bleche mit Backpapier belegen und die Kreise dort vorsichtig mit Hilfe eines breiten Messers absetzen
(Achtung: sie bröseln leicht). Etwa zehn Minuten backen.
Anschließend auskühlen lassen und – nach Geschmack – mit Schokoglasur oder auch Zuckerguss verzieren. In einer Metalldose mit Deckel halten sich die Kekse mehrere Wochen.
Eine Köstlichkeit, die schnell zubereitet ist: gebrannte Mandeln, die wie frisch vom Jahrmarkt schmecken. Fix und fertig in weniger als einer halben Stunde. Der Duft hält sich länger in der Küche – manchmal länger als die Mandeln, die in Windeseile aufgefuttert sind.
Zutaten:
200 g Mandeln mit Schale (an der Schale hält der Zucker besser)
200 g Zucker
1 Pk. Vanillezucker
1/2 TL Zimt
100 ml Wasser
Zubereitung:
Zucker, Vanillezucker und Zimt in eine beschichtete Pfanne geben, mischen und das Wasser zufügen. Ohne Umrühren
aufkochen. Die Mandeln zufügen, auf höchster Stufe weiter kochen und dabei ständig rühren. Sobald die Masse dickflüssig wird, die Temperatur auf mittlere Stufe herunterschalten und weiter kochen,
bis das Ganze erkennbar fester und hellbraun wird. Sofort auf Backpaper stürzen und mit zwei Gabeln auseinanderbrechen.
Und sofort die Pfanne in heißem Wasser und Spülmittel einweichen – und nicht lange mit dem Säubern warten. Die
klebrige Zuckermasse lässt sich sonst schlecht entfernen.
Die gebrannten Mandeln bleiben in einer Schale mit Deckel am besten frisch.
Guten Appetit!
Spareribs mit einer würzigen Marinade schmecken auch vom Grill. Einen Smoker gibt es hierzulande nun mal nicht so oft wie in den USA.
Die Mischung aus Apfelstückchen und Senf kann – je nach Geschmack – variiert werden: Wer es milder mag, nimmt vom scharfen Senf besser nur die Hälfte. Ein halber Apfel mehr und der Saft einer weiteren halben Limette sorgen für noch mehr Fruchtgeschmack.
Zutaten für sechs Portionen (je nach Appetit):
3 mittelgroße Äpfel
1 Esslöffel Butter
1 Limette
100 Gramm brauner Zucker
2 Esslöffel Apfelessig
120 Gramm mittelscharfer Senf
80 Gramm scharfer Senf
Eine halbe Tüte »Orange Back« (Backzutat)
1 Teelöffel Paprika Edelsüß
1 knapper Teelöffel getrockneter Thymian
1 knapper halber Teelöffel Zimt
Etwas Salz
Zubereitung:
Die Äpfel schälen, entkernen und fein würfeln. Limette auspressen. Dann die Butter in einem Topf erhitzen und die Apfelstückchen darin zwei bis drei Minuten dünsten. Limettensaft, Essig, Zucker und Senf zufügen, alles zu einer cremigen Masse mischen und unter Rühren knapp fünf Minuten köcheln lassen. Gewürze, »Orange-Back«, Thymian und eine kräftige Prise Salz zugeben und vermengen. Mit dem Pürierstab oder im Mixer etwas pürieren, dabei aber ein paar Apfelstücke ganz lassen.
Abkühlen lassen und dann die Spareribs dick mit der Marinade einpinseln. Die Rippchen mindestens drei Stunden abgedeckt in den Kühlschrank stellen – besser: über Nacht.
Viel Spaß beim Grillen!
Zum Kaffee oder als köstliches Sommer-Dessert: Für eine leckere Key Lime Pie muss man nicht extra nach Florida reisen. Die kleinen Limetten von den Key Inseln gibt's bei uns zwar nicht, aber normale Limetten aus dem Supermarkt sind völlig in Ordnung. Und statt Graham Crackern, die in den USA zum Originalrezept gehören, kann man auch einfach Butterkekse nehmen.
Zutaten für eine Obstkuchen-Form mit 25 bis 28 cm Durchmesser (oder eine Springform)
200 g Butterkekse (ggf. auch Vollkorn-Butterkekse)
125 g geschmolzene Butter
5 reife Limetten (etwa 130 ml Saft)
1 Esslöffel geriebene Limettenschale (wenn's keine Limetten mit essbarer Schale im Supermarkt gibt: eine gute halbe Tüte geriebene Zitronenschale aus dem Backregal)
400 g gesüßte Kondensmilch (ich kenne nur die von »Milchmädchen«)
3 Eigelb
100 g Schmand
Nach Geschmack zum Dekorieren: 200 ml Sahne (inkl. einer Packung Sahnesteif und einer Packung Vanillezucker), Limettenstückchen, evtl. zerbröselten Baiser
Zubereitung:
Die Butterkekse im Blitzhacker mahlen. Oder die Kekse in einen Frischhaltebeutel legen und gründlich mit dem Nudelholz bearbeiten. Mit der geschmolzenen Butter mischen. Dann die Kuchenform mit Backpapier auslegen und die Keksmischung darauf verteilen. Alles gut festdrücken, nach Möglichkeit einen kleinen Rand hochziehen und in den Kühlschrank stellen.
Während die Mischung kalt wird, die Limetten auspressen und den Saft mit der geriebenen Schale, der Kondensmilch, Schmand und Eilgelben mischen – am besten mit einem Schneebesen. Alles auf die gekühlte Keksmischung geben, gleichmäßig verteilen und glattstreichen. Im vorgeheizten Ofen die Pie bei 180°C Umluft ca. 15 Minuten backen. Achtung: Der Keks-Rand sollte nicht zu dunkelbraun werden, er kann leicht anbrennen.
Auskühlen lassen und für mindestens vier Stunden in den Kühlschrank stellen. Dann sehr vorsichtig die Pie vom Backpapier lösen (am besten mit einem großen Pfannenwender) und auf eine Tortenplatte gleiten lassen. Der Keksboden bricht leicht, deshalb lieber behutsam vorgehen.
Vor dem Servieren kann man die Pie noch mit der steifgeschlagenen Sahne und Limettenstückchen dekorieren. In den USA wird diese Köstlichkeit auch oft mit einem Baiser als Topping serviert. Bei uns kann man Baiser fertig im Supermarkt kaufen und über den Kuchen bröseln – für alle, dies es etwas süßer mögen. Wie das aussieht, ist auf dem linken Tortenstückchen zu sehen.
Guten Appetit!
Limo aus der eigenen Küche ist schnell gemacht und hat den Vorteil, dass man sie nach eigenen Vorlieben zusammenmixen kann. Weil frisches Obst hineinkommt, dürfte der Vitamingehalt ungleich höher sein als bei Getränken aus dem Supermarkt. Und das Rezept ist simpel – thanks to Cassidy! Es hätte natürlich auch von Gary sein können …
Zutaten:
1,5 Liter Wasser
400 Gramm Zucker
Vier dicke, reife Zitronen
Eiswürfel nach Geschmack
Zubereitung:
Wasser aufkochen, Zucker darin restlos auflösen und komplett abkühlen lassen. Zitronen auspressen und den Saft unter das Zuckerwasser rühren. Alles für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Wer mag, füllt vor dem Servieren Eiswürfel in die Gläser.
Tipps: Für alle, die lieber »richtige« Limonade trinken, kann das Glas vor dem Servieren zu etwa einem Viertel mit kohlensäure-haltigem Mineralwasser gefüllt werden. Dann ggf. noch etwas Zitronensaft hinzufügen.
Wem die Mischung aus dem Rezept zu süß ist, gibt ebenfalls noch Zitronensaft dazu. Oder nimmt von vornherein gute 100 Gramm Zucker weniger und statt der vierten Zitrone eine reife Orange. Prost!
Zugegeben, auf dem Foto ist die Marmorierung etwas verrutscht – aber so sieht der Nachtisch wirklich aus. Siegbert hätte ihn garantiert auch nicht besser hinbekommen. Und geschmeckt hätte seine Kreation garantiert allen Festtagsgästen.
Zutaten für vier bis sechs Personen (je nach Appetit)
Eine Packung Vanillepudding zum Kochen plus die dafür nötige Milch (500 ml). Den Pudding braucht man nicht komplett, also den Rest einfach zwischendurch naschen.
Für die Mousse: 150 g dunkle Schokolade, drei Eier, 500 ml Sahne.
Für den Marzipanschaum: 100 g Marzipan-Rohmasse, 250 ml Sahne, 1 Packung Sahnesteif, etwas Zucker nach Geschmack.
Ca. sechs Esslöffel Erdbeermarmelade oder pürierte Tiefkühl-Erdbeeren
Zubereitung:
Den Vanillepudding nach Packungsanweisung zubereiten und abkühlen lassen. Dann Schokolade in Stücke brechen und im Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen. Eier im Wasserbad schaumig schlagen. Schokolade mit der Eimasse mischen, Sahne steif schlagen. Erst ein Drittel der Sahne unter die Schoko-Ei-Masse heben, dann den Rest.
Marzipan-Rohmasse so fein wie möglich zerzupfen. Sahne kurz schlagen, Sahnesteif und Zucker untermischen und alles auf höchster Mixer-Stufe steif schlagen. Dann auf kleinster Stufe das Marzipan unterühren.
In schöne Gläser zuerst die Mousse, dann den Vanillepudding und zuletzt die Marzipansahne füllen. Alles vorsichtig mit einer Gabel durchmischen und mindestens für eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Ganz oben einen Tupfer Erdbeermarmelade oder pürierte Erdbeeren aufsetzen.
Tipp: Wenn’s schnell gehen soll, schmeckt auch die Mischung aus Mousse und Marzipan-Sahne, ohne den Vanillepudding.
Zutaten für vier Personen:
Zwei große Entenbrustfilets, Salz, Pfeffer, 125 ml Sahne, 3 Esslöffel Brombeergelee oder
-marmelade, 100 ml Hühnerbrühe, einen halben Esslöffel Rotweinessig, eine Messerspitze gemahlene Nelken, einen halben Teelöffel Zimt.
Zubereitung:
Die Entenbruststücke waschen, abtupfen und mit Salz und Pfeffer einreiben. Etwas Wasser in eine beschichtete Pfanne geben und erst, wenn es sprudelnd kocht, das Fleisch mit der Hautseite nach unten hineinlegen. Anbraten, wenden und dann ca. 20 bis 25 Minuten bei reduzierter Einstellung garen. Inzwischen im Backofen Kroketten aufbacken und während der letzten fünf Minuten das Fleisch in einer separaten Form mit in den Ofen legen. Währenddessen die Sauce zubereiten: den Bratfond mit der Hühnerbrühe loskochen, Sahne und Marmelade bzw. Gelee zugeben und mit Essig, Nelken und Zimt würzen. Zum Schluss sparsam mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
Als Beilage eignen sich auch gut Semmelknödel oder Herzoginkartoffeln und frisches Gemüse wie Brokkoli, Rotkohl oder Erbsen und Möhren. Guten Appetit!
Poffertjes sind kleine Pfannkuchen, die eigentlich in die Pfanne gehören. Dafür gibt es in den Niederlanden die »Poffertjespan« – eine Pfanne mit kleinen Mulden, die auf den Herd gestellt wird und hierzulande schlecht zu bekommen ist. Deshalb backe ich meine Poffertjes im Ofen, in einer ganz normalen Muffinform. Sie werden dann etwas größer als im Original – wer unbedingt kleine haben will, kann eine Mini-Muffinform nehmen. Aber dann sollte die Backzeit etwas kürzer ausfallen (am besten beobachten und selbst entscheiden, wie braun die Poffertjes werden sollen).
Zutaten für 12 Poffertjes in einer normalen Muffinform:
5 g Trockenhefe oder ein Viertel Würfel Hefe (10 g), 300 ml Milch, 250 g Mehl (»echt holländisch«: je 125 g Buchweizenmehl und 125 g Weizenmehl, sonst komplett Weizenmehl nehmen), 40 g Zucker, 1 dickes Ei oder 2 kleine Eier, 25 g zimmerwarme Butter, eine Prise Salz. Und ca. 6 Teelöffel Erdbeermarmelade zum Füllen.
Zubereitung:
Hefe und die Prise Salz in etwas lauwarmer Milch auflösen. Mehl in eine Schüssel sieben, eine Mulde hineindrücken und Hefe-Milch hineingießen, ein bisschen Mehl darüber stäuben. Zehn Minuten warten. Dann die übrige Milch erwärmen und mit allen anderen Zutaten (Zucker, Butter in Flöckchen, Eier) zum Mehl-Hefe-Gemisch geben und schnell mit den Knethaken des Elektro-Rührers zu einem Teig verarbeiten. Er sollte etwas fester sein als Pfannkuchen-Teig, aber nicht so flüssig wie Kuchenteig.
Küchentuch drüber und an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen. Oder abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen und die Poffertjes morgens schnell zum Frühstück backen (schön für besondere Anlässe).
Vor dem Backen den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Die Muffinform ordentlich mit Butter ausstreichen, den Teig durchrühren (er sollte jetzt etwas »aufgegangen« sein und muss wieder seine normale Konsistenz bekommen) und einen Esslöffel davon in jede Mulde geben. Fünf Minuten backen, herausnehmen und auf jeden Teigklecks, der jetzt vorgebacken ist, einen halben Teelöffel Erdbeermarmelade geben. Obendrauf den restlichen Teig verteilen (pro Mulde ca. eineinhalb Esslöffel). Noch einmal für ca. 10 bis 12 Minuten in den heißen Ofen stellen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und mit einem Esslöffel aus der Form lösen. Die Poffertjes sollten sich leicht zusammendrücken lassen, dürfen innen noch sehr weich sein und sind warm besonders lecker.
Tipp: Unter einer Abdeckhaube frisch halten und vor dem Servieren kurz im Ofen erwärmen. Mit Puderzucker bestreut servieren.
Poffertjes gibt‘s in den Niederlanden in vielen Zusammenstellungen, zum Beispiel mit geschmolzener Butter obendrüber und Bananenscheiben. Oder als herzhafte Variante mit gebratenem Speck und Sirup – dann aber den Zucker im Teig und natürlich die Marmelade weglassen.
Das Rezept stammt von meiner eigenen Oma, mit ein paar neuen Ideen von meiner Mutter.
Zutaten:
250 Gramm Sanella (Butter geht auch), 200 Gramm Zucker, 5 Eier, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Päckchen Vanillepuddingpulver zum Kochen, 250 Gramm Mehl, 2 Teelöffel Backpulver, eine Tüte Rumrosinen
(oder eine gute Handvoll Rosinen über Nacht in hochprozentigen Rum einlegen) und – je nach Größe - sechs bis sieben säuerliche Äpfel (am besten Boskop).
Zubereitung:
Für den Teig das Fett schaumig rühren, Eier und Vanillezucker jeweils einzeln dazugeben. Das Backpulver mit dem Mehl mischen und dann esslöffelweise unterrühren. Die Hälfte des Teiges in eine
gefettete Springform (26 Zentimeter Durchmesser) geben und glattstreichen. Dann die Äpfel schälen und achteln. Erst eine Lage Achtel auf den Teig legen und dazwischen die Rumrosinen streuen.
Anschließend trockenes Vanillepuddingpulver darüber rieseln lassen. Danach kommt die zweite Lage Äpfel-Achtel obendrauf und zum Schluss der restliche Teig.
Alles bei 175 bis 200°C Umluft für etwa 60 Minuten in den Ofen stellen. Falls der Teig zu dunkel wird, mit Alufolie abdecken.
Wer mag, kann drei oder vier Esslöffel Puderzucker mit etwas Zitronensaft anrühren und den noch heißen Kuchen damit bepinseln. Guten Appetit!
Je besser die Qualität, desto leckerer wird anschließend die Marmelade – versprochen. Das gilt für Früchte, die ruhig etwas teurer sein dürfen, und auch für die Zutaten: Gelierzucker der günstigsten Sorte sorgt gern für etwas Merkwürdiges, das entweder zu fest oder zu flüssig ist.
Welche Früchte in den Topf kommen, ist Geschmackssache. Ich verzichte auf exotische Mischungen mit oder ohne Alkohol und koche am liebsten Erdbeeren, Blaubeeren und Pfirsiche ein. Pur jeweils.
Alles wird gut geputzt (ordentlich Trocknen mit Küchenkrepp nicht vergessen) und, soweit nötig, in kleine Stücke geschnitten. Pfirsiche am besten kurz blanchieren und die Schale abziehen. Anschließend alles gut mit dem Pürierstab zerkleinern. Wer mag, lässt ein paar Stückchen heil, die anschließend in der Marmelade landen. Pro Kilo Früchte kommt ein Kilo Gelierzucker 1:1 obendrauf – und zwar ein Kilo nach dem anderen, und jedes einzelne mit dem Pürierstab gut in der Masse verteilen. Der Zucker sollte sich gut auflösen.
Anschließend alles für vier, besser fünf Stunden an einen einigermaßen kühlen Ort stellen. Dann einmal den Topf gründlich anschauen: Er sollte höchstens halb voll sein, sonst kocht das Ganze über. Im Zweifelsfall lieber einen Teil vorher umfüllen.
Alles auf den Herd stellen, und während der Früchtebrei heiß wird, ein paar Vorbereitungen in Angriff nehmen: Eine Untertasse für die Gelierprobe in den Kühlschrank stellen. Twist-Off-Gläser bereitstellen (am besten Küchentücher darunterlegen), den Einmachtrichter (gibt es in gut sortierten Haushaltsgeschäften) bereitlegen, einen Untersetzer für den Topf, ehe man ihn auf den Küchentisch stellt …
Sobald das Gemisch zu kochen beginnt, pro Kilo Früchte je einen Beutel Zitronensäure dazugeben. Das macht die Marmelade haltbarer und sorgt dafür, dass sie trotz reichlich Zucker nicht zu süß wird. Vier Minuten kochen, die Untertasse aus dem Kühlschrank holen und einen Tupfer Marmelade draufgeben. Wird sie fest? Dann ist jetzt alles fertig. Wenn nicht, weitere ein oder höchstens zwei Minuten kochen lassen. Aber nicht noch länger – sonst wird sie »stichfest«.
Dann den Einmachtrichter auf das erste Glas legen und die heiße Marmelade möglichst bis zum Rand einfüllen. Deckel drauf und umdrehen. Je weniger Luft im Glas bleibt, desto besser ist es für die Haltbarkeit. Meist zieht sich der Deckel wegen des entstehenden Vakuums ein bisschen nach innen.
Umdrehen sollte man die Gläser erst, wenn sie komplett abgekühlt sind. Das darf ruhig am nächsten Tag sein. Marmelade, die so gekocht wird, hält mindestens ein Jahr.
Übrigens: Wer andere Gläser verwendet, kann mit Einmachfolie für Haltbarkeit sorgen. Die kann man passend zurechtschneiden, von beiden Seiten durch hochprozentigen Rum ziehen und dann direkt auf die Marmelade legen. Dann muss noch eine Prise Salicylsäure auf die Folie (gibt es in der Apotheke), ehe der Schraubverschluss fest zugedreht wird.